Begriff: Deduktion

Deduktion

Die Methode, bei der aus dem Allgemeinen (d. h. Regeln, Gesetzmäßigkeiten) das Besondere abgeleitet wird, nennt man Deduktion. Der Gegenbegriff ist Induktion (Karmasin & Ribing, 2010, S. 88).

 

Beispiel:
Aristoteles behauptete nach Beobachtungen aus der Natur, dass schwere Gegenstände schneller fallen müssten als leichte. Galileo Galilei behauptete (durch Nachdenken und mithilfe der Mathematik) das Gegenteil und formulierte die Hypothese, dass nach den Gesetzen der Erdanziehung alle Körper gleich schnell fallen müssten. Mit der technischen Möglichkeit, ein Vakuum zu bilden, ist das auch experimentell überprüfbar. In einem Vakuum oder auf dem Mond fallen eine Eiskugel und eine Feder gleich schnell zu Boden.

Erklärung des Beispiels:
Es wurde zuerst die Theorie logisch entwickelt (das Allgemeine) und danach mit einem Experiment überprüft (das Besondere).
 

"Deduktion vs. Induktion" (Quelle: @LLZ)

 

Denkaufgabe:
Auf welcher erkenntnistheoretischen Position beruht Deduktion? Auf den Realismus oder auf den Rationalismus?
 

... den Rationalismus, denn es wird aus einer Gesetzmäßigkeit eine Vermutung für einen Einzelfall abgeleitet. Im Rationalismus werden Theorien oder eben gedanklich formulierte Gesetzmäßigkeiten als Ausgangspunkte für Beobachtungen angesehen.

Quellen:
Bortz, J. & N. Döring (2006): Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg. (S. 300f.)
Karmasin, M. & Ribing, R. (2010): Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. UTB, Stuttgart. (S. 88)
Sandberg, B. (2012): Wissenschaftlich Arbeiten von Abbildung bis Zitat. Oldenbourg Verlag, München. (S. 36 & S. 222)