Begriff: Definition

Definition

Ein Begriff oder ein Ausdruck sowie deren Verwendung wird festgelegt, ein Inhalt wird erklärt; es entsteht eine Definition. Dabei werden einem Wort präzise und überschneidungsfrei bestimmte Merkmale zugeordnet. Eine Definition ist keine Theorie: einer Definition fehlt ein empirischer Gehalt, sie ist ein sprachlicher Konsens - ein Konstrukt - über das Verständnis eines Begriffes.
 

Ein Beispiel:
Interesse ist definiert als generalisierte Verhaltenstendenz, von einer bestimmten Klasse von Anreizen oder Tätigkeiten angezogen zu werden (Guilford et al., 1954).

 
Bei der Definition unterscheidet man...
  • Realdefinition: Hier wird die Begriffsbedeutung durch den direkten Verweis auf konkrete und reale Sachverhalte festgelegt. Es wird also festgestellt, wie, der Begriff verwendet wird.
  • Nominaldefinition: Ein neuer Begriff wird über bekannte Begriffe erläutert, die den Inhalt des neuen Begriffs abbilden; hierbei wird ein Terminus/Ausdruck bestimmt.
  • Analytischen Definition: Ein Begriff wird durch Analyse seiner Semantik und seines Gebrauchs erklärt, meist empirisch.
 

Definiendum

das zu Definierende

Definiens

das Definierende

Explanans

das Erklärende

Explanandum

das zu erklärende Phänomen

 

Die Anforderungen an Definitionen sind Eindeutigkeit, Zweckmäßigkeit, im Sinne von Ein- und Abgrenzung zu anderen Sachverhalten sowie eine konsistente Verwendung.

Übrigens muss eine Definition nicht wahr sein, d. h. an der Realität prüfbar sein. Sie ist lediglich eine sprachlich formulierte Gleichung: Begriff = Umschreibung. Auch sind Definitionen selten vollständig, weil man meist auf andere Begriffe zurückgreifen muss (siehe auch bei unserer Definition von 'Definition'), deren Verständnis wiederum vorausgesetzt wird).
 

Quellen:
Karmasin, M. & Ribing, R. (2010): Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. UTB, Stuttgart. (S. 82)
Töpfer, A. (2012): Erfolgreich forschen. Springer Verlag, Berlin. (S. 74)
Sandberg, B. (2012): Wissenschaftlich Arbeiten von Abbildung bis Zitat. Oldenbourg Verlag, München. (S. 22)